Waschmittelherstellung - transparent und kollektiv
Wer sind wir, was wollen wir, was machen wir?
Das Lazy Skunk Kollektiv besteht momentan aus zwei Kollektivist*innen aus Hamburg-Harburg. Unsere ersten Arbeitserfahrungen haben wir mit herkömmlicher Lohnarbeit gemacht, an der wir viel Kritik haben. Deshalb haben wir lange überlegt, wie wir unser Arbeitsleben verbringen wollen und versuchen nun mit diesem Projekt eine weitestmögliche antikapitalistische Form des Lebensunterhalts innerhalb des kapitalistischen Systems aufzubauen, zu erlernen und zu erproben. Als Kollektiv zu arbeiten, das heißt sich so gleichberechtigt und hierarchiefrei wie nur irgend möglich zu organisieren. Auch wenn wir in Zukunft neue Kollektivist*innen finden, werden diese in keinem untergeordneten Verhältnis zu uns stehen, sondern haben dasselbe Mitspracherecht und dieselbe Verfügung über Kollektivkapital und Produktionsmittel, wie wir.
Uns ist wichtig, dass wir keine Luxusartikel, sondern grundlegende Dinge des alltäglichen Bedarfs produzieren. Wir wollen daran mitarbeiten, eine Infrastruktur aufzubauen, die eine solidarische Wirtschaft ermöglicht. Verschiedene Kollektive könnten sich dadurch vernetzen und gegenseitig unterstützen, Verbraucher*innen könnten sich darauf verlassen, dass alle Produkte aus diesem Netzwerk solidarisch gehandelt und hergestellt wurden.
Wir wollen nicht, dass Lohnarbeit unser Leben bestimmt, sondern auch genug Zeit für Familie, Freund*innen, Urlaub und politische Arbeit haben. Und natürlich für Anton, unseren Bürohund und ständigen Mitarbeiter des Monats.
Das Lazy Skunk Kollektiv stellt Waschmittel selbst her und vertreibt diese. Diese sind möglichst nachhaltig, vegan und plastikfrei. Wir vertrauen darauf, dass ihr - unsere Kund*innen - den Wert unserer Arbeit zu schätzen wisst. Aber wir wollen auch, dass Menschen, die wenig Geld zur Verfügung haben, sich unsere Produkte ebenfalls leisten können - jede*r sollte seine Textilien waschen können! Aus diesem Grund möchten wir es ermöglichen, dass ihr selbst bestimmt, was ihr uns zahlen wollt und könnt. Aus technischen Gründen können wir im Onlineshop leider bis auf weiteres nur eine begrenzt wählbare Preisstaffelung anbieten. Auch bei Zwischenhändler*innen ist es nicht immer möglich die Preise so variabel anzubieten.In unserem Fabrikverkauf könnt ihr jedoch komplett selbst entscheiden, was ihr bezahlt.
Wohin geht das Geld?
Wir haben zurzeit Kosten für Miete, Energie, Rohstoffe etc. und dazu kommen natürlich unsere Lebenshaltungskosten. Das Ziel ist klar: Wir wollen von diesem Projekt leben können.
Aber auch wenn unsere Miete und der Veggie-Aufstrich im Kühlschrank bezahlt sind, wollen wir keine Gewinne anhäufen. Einnahmen, die über unsere laufenden Kosten, Investitionen und Gehälter hinausgehen, planen wir in solidarische (Polit-) Projekte fließen zu lassen, oder damit andere Kollektive zu unterstützen. Wie hoch unsere Gehälter maximal sein werden, können wir momentan noch nicht sicher planen, vermutlich werden wir uns am Hamburger Durchschnittsgehalt orientieren, so wie es die meisten Hamburger Kollektivbetriebe tun. Jedoch wollen wir lieber weitere kollektive Arbeitsplätze in unserem Betrieb schaffen, als hohe Gehälter zu generieren.
Wo kommen die Rohstoffe her?
Wir arbeiten möglichst nachhaltig und wollen, dass das auch unsere Lieferant*innen tun.
- Unsere Tenside, die wir aus Biokernseife gewinnen, kaufen wir beim griechischen vio.me-Kollektiv. Vio.me hat im Zuge der Finanzkrise 2008 eine insolvente Fabrik in Thessaloniki besetzt, nachdem ihre Gehälter nicht mehr bezahlt wurden. Die Belegschaft arbeitet seitdem selbstverwaltet. Der lange Lieferweg ist ein (ökologischer) Nachteil, den wir in Kauf nehmen, um dieses sehr wichtige Projekt zu unterstützen, das leider immer wieder von Polizei und Gerichten unter Druck gesetzt wird.
- Unsere ätherischen Öle kaufen wir aktuell bei verschiedenen kommerziellen Bio-Hersteller*innen, wie bspw. Naissance. Wir sind gerade dabei, auch hier Kollektive zu suchen, die ätherische Öle anbieten.
- Waschsoda und Aktivkohle sind beides Rohstoffe, die leider ausschließlich in der chemischen Industrie hergestellt werden. Hier Kollektive zu finden ist aktuell praktisch noch (!) unmöglich, wobei die Unternehmen und deren Verfahren zur Herstellung unterschiedlich nachhaltig sein können. Daher kaufen wir beides im konventionellen Handel, bis wir eine bessere Lösung finden.
- Unsere Glasverpackungen kaufen wir bei einem lokalen Händler in Geesthacht. Die Papierverpackungen, veganen und erdölfreien Kleber, sowie Etiketten erwerben wir möglichst nachhaltig bei verschiedenen Onlineanbieter*innen. Wir arbeiten daran, ein Pfandsystem zu entwickeln, um die Glasverpackungen möglichst oft nutzen zu können.
Mit wem arbeiten wir?
Neben unseren Lieferant*innen versuchen wir auch mit Zwischenhändler*innen zu arbeiten. Das sollen in Zukunft zum Beispiel Bioläden und Reformhäuser sein. Hierbei werden wir darauf achten, nicht mit Esotheriker*innen, Antroposoph*innen, rechtsoffenen oder sonstigen unangenehmen Menschen zusammen zu arbeiten. Die Skunks verstehen sich als antikapitalistisch, antifaschistisch, antisexistisch, feministisch, pro-queer und progressiv!
Warum wir uns so explizit von Esoteriker*innen und Anthroposoph*innen abgrenzen, könnt ihr hier genauer nachlesen.
Neben den genannten Betrieben haben schon verschiedene linke Szeneprojekte Interesse angemeldet. Wir hoffen bald unsere Vertriebswege über solidarische Strukturen erweitern zu können.
Eingemietet sind wir beim Quijote Kaffee-Kollektiv. Mit den Genoss*innen von Quijote arbeiten wir auch darüber hinaus zusammen und versuchen Lieferwege und andere Logistik zusammen nutzbar zu machen.
Außerdem sind wir über die FAU (Freie ArbeiterInnen Union) mit verschiedenen Kollektiven vernetzt. Perspektivisch wollen wir möglichst alle externen Bedarfe, also Aufträge für Dienstleistungen und Rohstoffe an befreundete Kollektivbetriebe vergeben. Dabei denken wir beispielsweise an das Hamburger Maschinenbaukollektiv KOMELIO. Eine Liste mit all unseren Kooperationspartner*innen werden wir bald auf unserer Website hinterlegen.
Für weitere Fragen schreibt uns gerne eine Mail oder schaut euch hier auf der Website um.